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Die Königin der Hülsenfrüchte

Kaum einer anderen Hülsenfrucht wird auf der ganzen Welt so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie der Sojabohne. Das war nicht immer so. Wir gehen der Geschichte von Soja und Tofu auf den Grund.

Die Königin der Hülsenfrüchte
Soja erfreut sich weltweit grösster Beliebtheit.

Die Geschichte von Tofu ist mehr als 2000 Jahre alt. Wer dem Ursprung des Tofus im Internet auf den Grund gehen will, findet verschiedene Jahreszahlen. Tatsache ist, dass die ersten Tofu-Produkte in China hergestellt wurden. Ab dem Jahr 800 n. Chr. erfreute sich Tofu auch ausserhalb der Landesgrenze grösster Beliebtheit. So gehörte er in Ländern wie Japan, Vietnam, Thailand und Korea bald schon zu den Grundnahrungsmitteln. Die Geschichte der Sojabohne ist deutlich älter als der Tofu selbst. In China und Japan kannte man die eiweissreiche Hülsenfrucht und dessen Vorzüge für die menschliche Ernährung schon rund 3000 v. Chr.


Die Sojabohne in Europa und Amerika

Nach Europa kam die Sojabohne erst im 18. Jahrhundert. 1712 brachte der deutsche Botaniker Engelbert Kämpfer nach einer Reise durch Japan die Sojabohne nach Deutschland. Die ersten Anbauversuche liefen erfolglos. Die Pflanze aus dem eher warm-gemässigten und subtropischen Klimagebiet wollte unter den europäischen Klima-Bedingungen einfach nicht richtig gedeihen. Mehr als hundert Jahre lang ging in Europa in Sachen Soja also erstmal gar nichts.


Das änderte sich erst, als Professor Friedrich Haberlandt von der kaiserlich-königlichen Hochschule für Bodenkultur in Wien sich dem Thema annahm. Er erkannte das Potential von Soja für Mensch und Tier und griff dessen Kultivierung wissenschaftlich auf. Ab 1875 führte er in den damaligen Habsburgerländern umfangreiche Anbauversuche mit Soja durch. Doch die vielversprechenden Versuche mit Soja nahmen ein jähes Ende, als Haberlandt 1878 aufgrund einer Verletzung, die er sich bei einem Wanderunfall zuzog, mit nur 52 Jahren verstarb. Die Sojabohne, zwischenzeitlich sogar Haberlandt-Bohne genannt, geriet nach Haberlandts ableben sogar fast in Vergessenheit.


Als während dem ersten Weltkrieg die Rohstoffe knapp wurden, erhielt die Hülsenfrucht aus Asien wieder Auftrieb – sowohl in Europa als auch in den USA. Dasselbe galt auch für die Zeit während dem zweiten Weltkrieg. So richtig in Fahrt kam der Sojaanbau jedoch erst in den 1950er-Jahren. Allerdings wurden nur verschwindend kleine Mengen zu Tofu verarbeitet. Im Fokus stand die Herstellung von Sojaöl sowie die rasant steigende Nachfrage nach Soja zur Fütterung von Mastvieh. Das hat sich auch bis heute so gehalten, wobei rund 80% des weltweit angebauten Sojas für die Viehzucht verwendet wird.


Obwohl die ersten Versuche mit Soja in Europa begonnen haben, bezieht Europa den Grossteil des für die Viehzucht benötigten Sojas vom amerikanischen Kontinent.


Soja in der Schweiz

Auch in der Schweiz geniesst Soja einen hohen Stellenwert. Ab den 70er-Jahren begannen in der ganzen Schweiz eine Handvoll kleiner Betriebe mit der Herstellung von Tofu. Heute steht dessen Herstellung auch bei grossen Supermarkt-Ketten auf dem Programm. Die Nachfrage bei Veganer:innen und Vegis steigt, alle anderen tun sich aber noch etwas schwer mit dem Tofu. Wir bei ENSOY möchten das ändern 😉.

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