Soja hat den Ruf, für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich zu sein. Was dahinter steckt, erfährst du in diesem Blog-Artikel.
Im Jahr 2020 wurden weltweit über 350 Millionen Tonnen Sojabohnen geerntet. Seit 1960 hat sich der internationale Bedarf um das 20-fache gesteigert. Und auch in Zukunft wird die Nachfrage weiter wachsen.
Brasilien ist das Land, in dem am meisten Soja kultiviert wird. Rund 114 Millionen Tonnen waren es 2020. Aufgrund der hohen Nachfrage nach der Ölsaat – wie Soja auch genannt wird – werden dort jährlich tausende Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Um welche Fläche es sich genau handelt, kann nur schwer exakt beziffert werden. Die Zahlen klaffen je nach Quelle weit auseinander. Im Jahre 2020 dürfte es eine Fläche zwischen 11'000 und 17'000 Quadratkilometer gewesen sein. Zum Vergleich: Unser Heimatkanton Thurgau weist eine Fläche von knapp 990 Quadratkilometer auf.
Das Problem mit der Abholzung
Die Artenvielfalt der Regenwälder weicht einer Handvoll Pflanzensorten wie Soja, die in Monokulturen wachsen und so alles andere Leben regelrecht verunmöglichen. Nicht nur die Pflanzenvielfalt ist durch den Sojaanbau bedroht, auch Tiere verlieren ihre Lebensgrundlage – viele davon sind sowieso schon vom Aussterben bedroht. Nebst der Flora und Fauna sind auch Menschen von der Abholzung direkt betroffen. In den von der Zivilisation unberührten Wäldern leben Stämme, die durch die grossflächigen Rodungen vertrieben werden.
Übrigens: Nicht nur Soja wird auf der ganzen Welt immer mehr nachgefragt, auch Rohstoffe wie Weizen und Mais sind dafür verantwortlich, dass immer mehr landwirtschaftliche Flächen geschaffen werden – so wie in Brasilien.
Gentechnisch verändertes Soja
Im Zusammenhang mit Soja fällt oft auch das Wort «Gentechnik». Dabei handelt es sich um Pflanzen bzw. Saatgut, deren Erbgut im Labor gentechnisch verändert wurde. Daraus entstehen massgeschneiderte Nutzpflanzen, die mehr Ertrag ermöglichen und resistenter gegen Schädlinge sowie Herbizide sind. Während sich europäische Landwirtschaftsverbände immer mehr gegen den Einsatz von entsprechenden Mitteln entscheiden, kommen diese im Amazonas nach wie vor grossflächig zur Anwendung.
Die Natur kann da natürlich nicht mithalten. Wird nun Dünger über den Sojafeldern ausgetragen, überlebt nur das Soja, alle naturbelassenen Pflanzen sterben. Weiter belastet der Pestizideinsatz den Boden und verschmutzt das Grundwasser. Wo das Wasser schlecht ist, leiden Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermassen.
Du merkst, es folgt eine Misere auf die andere.
Was hat das mit unserem Tofu zu tun?
Die Antwort lautet: gar nichts! Doch der Mythos, dass auf Soja basierende Nahrungsmittel mit dem Thema in Verbindung stehen, hält sich hartnäckig. Dabei ist nicht der Konsum von Tofu belastend für den Regenwald, sondern der immense Fleischkonsum weltweit. Hier erfährst du mehr über dieses Thema.
Wir bei ENSOY verwenden ausschliesslich heimischen Soja. Seit den Anfängen arbeiten wir mit Schweizer Bio-Soja, seit Anfang 2022 sogar mit Thurgauer Bio-Soja. So wissen wir genau, was in unserem Tofu landet und können eine einwandfreie Qualität sicherstellen. Weitere Informationen dazu findest du hier.
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